30.11.13

Erfahrungen

Schlechte Erfahrungen gehören ja bekanntlich zum Leben dazu... gerade heute hab ich wieder eine gemacht. Helios und ich haben an einem Kurs zur Dual- Aktivierung teilgenommen, der leider nicht zu meiner Einstellung zum Umgang mit dem Pferd gepasst hat. Aber zum Glück kann man ja draus lernen! Ich hab heute viel gelernt! Leider nicht durch die Trainerin, sondern über mich selbst :-D Nämlich, dass ich mit der positiven Verstärkung einen Weg habe,den ich gehen will und das ich mich mit allen anderen Wegen, die auf Druck basieren, nicht wohl fühle... Das ist aber noch nicht alles - es geht hier nicht nur um meine mädchenhaften Gefühle wegen derer ich nicht hart zu meinem Pferd sein kann. Es geht einfach darum, dass ich es unlogisch und unfair finde und das ich so viel über das Lernverhalten von Tieren gelesen habe, um Druck als negativ zu beurteilen - für mich! 

Heute und morgen sollte also der Kurs zur Dual- Aktivierung statt finden. Ich kannte das Thema, habe vor Jahren das Buch gelesen und besitze die Gassen, welche ich für den LK nutze. Ich wollte live etwas über die Dual-Aktivierung lernen - wie man sein Pferd am besten durch die Gassen schickt, verschiedene Aufbauvarianten, wie sich die Pferde darin bewegen, Vorteile, Erfolgsgeschichten, etc. 
Was mir aber nicht bewusst war ist, dass es zu einem großen Teil um Führübungen und Grunderziehung des Pferdes - Positionsarbeit genannt - gehen sollte. Als ich dieses Thema in der Agenda las, hab ich gedacht, man nimmt sich einfach das Beste mit, muss ja aber nicht alles gut finden und schon gar nicht selbst anwenden. Leider basierte diese Positionsarbeit auf dem Vorbild des Leittieres einer Herde und auf Druck... natürlich hatte das alles überhaupt nix mit dem Dominanz- Gedanken zu tun ;-) Und leider sollte ich Übungen machen, die Helios - so wie ich sie ausführen sollte - nicht korrekt ausführen konnte, weil er es durch ein anderes Signal meinerseits gelernt hat. Ich sollte es aber nun anders machen... zB hat er gelernt, dass ich mich zum Anhalten aus dem Schritt zu ihm umdrehe und "ho" sage. Das sollte ich jetzt aber nicht mehr machen, sondern langsamer werden, Oberkörper zurück nehmen, um dann Schulter an Schulter zusammen stehen bleiben. Ist ja auch alles gut und schön, aber WARUM zum Teufel musste mein Pferd das jetzt genau auf dieses Signal hin ausführen und nicht auf sein bekanntes Signal? Ich habe erklärt, dass er es kann, aber eben anders... So wie ich es heute machen sollte, musste ich aber viel Druck über das Halfter auf den Nasenrücken aufbauen und mit der Hand/Strick vor seinem Kopf wedeln. Normalerweise bringe ich alles Neue kleinschrittig mittels Clicker bei. Und ich bin auch keine Leitstute, denn sowas gibt es nur in einer Herde innerhalb einer Spezies. Menschen und Pferde gehören bekanntlich aber NICHT einer Spezies an... Ich fasse es nicht, dass das keiner rafft... Ich sehe durchaus ein, dass es vorteilhafter ist, wenn man sich zum Anhalten nicht zu seinem Pferd umdreht, aber auf die Schnelle mit Druck möchte ich das nicht erlernen...

Zudem wurde Futterlob schon mal von vorne herein mit "Das geht ja gar nicht" ausgeschlossen und abgewertet. Pferde werden davon gierig und fangen nachher noch an zu zwicken (die üblichen Vorurteile halt)... Na toll, dachte ich... das geht ja schon gut los! Suuuper Einstellung und noch nie über den Tellerrand hinaus geschaut...schade! Das es sowas wie Futtererziehung gibt, hatte man wohl noch nie gehört. Und das ich mich mit ner Bauchtasche voller Möhrchen neben mein Pferd stellen kann und der dann eher den Kopf wegdreht als mir das Futter zu entreißen, müsste dann wohl ein Wunder oder die totale Ausnahme oder was weiß ich sein... Am Anfang wurde von uns verlangt, dass wir einfach mal total offen und flexibel für die Geitner- Methoden sind. Leider war man hier weniger offen... 

Mein Pferd sollte außerdem nicht in meinen Bereich eindringen. Das wäre respektlos. Wenn mein Pferd neben mir steht, dann darf es höchstens noch atmen - aber mehr auch nicht! Bitte nicht an mir schnuppern, seinen Kopf drehen und schon gar nicht einen Schritt zur Seite machen... Anstupsen geht auch gar nicht! Ich möchte aber keinen hirntoten Befehlsempfänger! Und wenn mir eine diese Verhaltensweisen nicht gefällt, dann löse ich das mit dem Clicker. Das ist für mich keine Frage des Respekts, sondern der Konditionierung...
Es gäbe jetzt noch X Beispiele für Dinge/Methoden, die ich für mich persönlich als unlogisch empfunden habe... aber ich glaube die möchte ich lieber vergessen. 

Es wurde auch als komisch oder schlecht empfunden, dass Helios Dinge wie Kopf schütteln oder Beine kreuzen angeboten hat. Er ist nun mal in der Erwartungshaltung gewesen, dass wir jetzt etwas üben. Das ist völlig normal bei einem nun mal ziemlich motivierten clickertrainierten Pferd! Aber wenn man sich in diesem Bereich Null auskennt oder sogar Voruteile gegen Futterlob hegt, kann man das auch nicht verstehen. Leider wurde es nicht nur nicht verstanden, sondern auch noch nicht toleriert und eher lächerlich gemacht... schade!

Wenn sich jmd. öfter selbst widerspricht und ich seine Ausführungen nicht logisch nachvollziehen kann, dann möchte ich danach auch nicht arbeiten. Ende vom Lied war halt, dass ich diskutieren und mich erklären musste... Immer wieder hab ich die Übung hinterfragt und ob das nicht auch anders ginge. Klar, ganz schön nervig für so ne Trainerin :-P Ich konnte aber nicht anders! Ich möchte mir treu bleiben und mich nicht in einem Kurs irgendeiner Autorität unterwerfen und mich hinterher darüber totärgern! Sowas ist mir schon mal mit einem Trainer, der nach NHS arbeitete passiert und ich könnte mich heute noch dafür ohrfeigen! Deswegen hab ich den Kurs auch abgebrochen und werde den zweiten Tag nicht mehr teilnehmen. Abgesehen davon, war alles was zumindest heute über die Dual - Aktivierung erzählt und gezeigt wurde für mich nichts Neues, so dass ich leider nichts lernen konnte. Im Nachhinein verstehe ich auch nicht, was dieses ganze Positionsarbeit- Ding mit der eigentlichen Dual- Aktivierung zu tun hat...

Ich bin aber schon stolz auf mich, dass ich mich nicht dem Gruppenzwang gebeugt habe! Ich habe den Mund aufgemacht, um meine Linie beizubehalten! 
Find ich voll gut von mir :-P Ist ja auch nicht so, dass ich nicht vorgewarnt wurde... das nächste mal höre ich wohl lieber gleich auf mein Bauchgefühl und nehme gar nicht erst teil... Dafür freue ich mich schon unglaublich auf den Longenkurs im April :-D






24.11.13

Höhen und Tiefen

Gestern war das Abstand aufbauen an der Longe wieder schlechter... und ich hab schon wieder die Geduld verloren und hab viel zu viel Druck gemacht :-( Diese Übung ist bestimmt schon vergiftet und ich bin schuld...
Ärgert mich total! 
Heute hab ich dann nen großen Kreis aus Stangen und Dualgassen aufgebaut, wo Helios drum herum laufen musste. Das ging ganz gut... aber er findet das total langweilig und guckt ganz grimmig! Ich hab die Sache heute auch falsch angefangen. Erst hab ich auf die Matte stellen geübt, was ja hoch verstärkt wurde und dann das öde im Kreis laufen. Zum Schluss durfte er dann noch ein bißchen tanzen. Das findet er sehr gut, weils da schnellen Erfolg gibt. Er hat es nicht so mit der Geduld ;-)
Mit der Matte hat es heute besser geklappt. Ich hatte das erst mal gelassen, weil wir es irgendwie nicht gerafft haben. Heute hatte ich meine mit nem Holzbrett unterbaute blaue Matte auf dem Hufschlag liegen und wir sind losmarschiert und auf der Matte stehen geblieben... Naja, nicht ganz. Helios musste vorher anhalten, die Matte genau überprüfen und dann erst mal drauf rumscharren. Das hab ich ignoriert! Erst als ein Fuß ruhig auf der Matte stand, hab ich geclickt. Wir können das nämlich noch nicht mit beiden Füßen gleichzeitig, sondern erst der eine und dann der andere. Jedenfalls fand er das so toll, dass er gar nicht mehr weiter gehen wollte. Also hab ich auch von der Matte weggehen bestärkt. Trotzdem tat er sich schwer, das Ding wieder in Ruhe zu lassen. Wir sind also auf beiden Händen immer wieder zur Matte, um beide Vorderfüße drauf zu stellen. Unterwegs wurde Helios dann etwas wuschig und wollte lostraben. Ich hab ihn dann immer wieder anhalten lassen. Nach dem ich die Matte weggeräumt hatte, ging er noch mal an die selbe Stelle zurück um zu überprüfen, ob sie nich doch noch da ist ;-) Leider weg...




21.11.13

Was Schönes!

Ich habe heute zum Geburtstag eine Kette mit Helios Namen drauf bekommen, 
von meinen Eltern!



Ansonsten haben wir gestern und heute nur die Zöpfe neu gemacht. Das dauert immer ewig, deswegen hab ichs nicht alles auf ein mal gemacht... Helios findet das nämlich totlangweilig!

Das tolle Johannisbrot (wonach schon unsere ganze Wohnung gerochen hat), mag der feine Herr natürlich auch wieder nicht! :-/ Stella findets total lecker... toll! Auf der Packung stand was von sehr schmackhaft... 




Ja suuuper! Und wer darf das wieder sauber machen?! Genau...
(Sieht aber nur so aus, wenn wir extremen Sturm hatten)

 Unser Longierzirkel und der neue Reitplatz sind jetzt mit Beleuchtung :-D 






Gedanken

Ich mache mir ständig viele Gedanken, was im Umgang mit meinem Pferd - oder generell mit Pferden - meiner Auffassung nach richtig ist. Weil ich einfach den Anspruch an mich selber habe, alles richtig zu machen. Aber was ist denn eigentlich richtig? Für mich ist richtig, was im Sinne des Tieres ist. Ich möchte, dass sich mein Pferd wohl fühlt und keine Angst oder gar Schmerzen hat, nur weil ich etwas falsch mache! Dieser Anspruch treibt mich schon immer an - von Anfang an! Aber um zu wissen, was gut für mein Pferd ist, muss ich zwangsläufig ne Menge Dinge ausschließen. Damit meine ich Dinge, die so zum Alltag gehören und als normal gesehen werden. Sie haben sich also getarnt, wie der Wolf im Schafspelz... Deswegen sollte man grundsätzlich alles hinterfragen und nicht einfach nur so hinnehmen, weils ja alle machen. Das ist oft schwierig, weil man dann alleine ist. Wer ablehnt, was die Mehrheit praktiziert, ist immer erst mal alleine... bis er vielleicht andere überzeugen kann. Außerdem ist es anstrengend, weil man sich viel Wissen aneignen muss.
Durch meine kontinuierliche Hinterfragung aller Trainingsmethoden, Ausrüstungsgegenstände, etc. konnte ich schon sehr viele Dinge ausschließen, die für mich einfach nicht mehr in Frage kommen. Ich könnte dies einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Immer wenn sich mein Pferd nicht wohl fühlt, bekomme ich ein schlechtes Gewissen... ich fühle mich dann schlecht. Dazu muss man aber natürlich erst mal merken, wann sich sein Pferd unwohl fühlt. Ich glaube daran scheitert es schon bei vielen... anders kann ich mir nicht erklären, warum viele ihre Pferde trotzdem zB mit Ausbindern, verschnürt wie ein Weihnachtspaket, reiten oder ihren Frust am Tier auslassen, oder oder oder... Ich finde man kann sich nicht damit rechtfertigen zu sagen, dass man nicht gewusst hat, das es dem Pferd schadet. Jedenfalls in den meisten Fällen nicht. Ich finde es ist einfach meine Pflicht, die aus der Verantwortung für ein Lebewesen resultiert. Natürlich macht jeder Fehler... aber man sollte sich doch weiterentwickeln und immer bereit sein, dazu zu lernen.
Mich interessiert einfach alles, ob es um Gesundheit, Ernährung, Lernverhalten, Ausrüstung, Trainingsmethoden, etc. geht. Ich will immer alles ganz genau wissen und vergleiche meine Erkenntnisse mit mir und meinen Handlungen. Ich überprüfe, weil ich mich weiter entwickeln will... und zwar nicht um mich vor anderen zu beweisen, sondern nur für mein Pferd und mein Gewissen. Und auch aus Respekt vor meinem Tier!
Dabei bemerke ich in letzter Zeit, wie ich gegenüber anderen Menschen, die Methoden anwenden, die mir nicht gefallen, immer intoleranter werde... Ich werde richtig wütend und möchte sie am liebsten zwingen dieses oder jenes so zu tun, wie ich es tun würde... Ich sage das meistens nicht und schlucke es runter. Oder ich versuche eben das Beste aus der Art und Weise des anderen herauszufiltern und konzentriere mich darauf, nach dem Motto: Anderen Pferden gehts ja noch viel schlimmer. Obwohl ich das eigentlich für scheinheilig halte... Aber wie soll ich sonst damit umgehen? Natürlich ist es vermessen zu behaupten, das die eigene Methode die einzig wahre sei... aber wenn es so offensichtlich ist, dass das eigene Pferd leidet oder sich nicht wohl mit dem fühlt, was man ihm (an)tut, dann kann ich das einfach nicht tolerieren...

19.11.13

Imponiergehabe und Fressi

Helios hat heute auf dem Platz ein bißchen sein Imponiergehabe ausgepackt. Wir sind auf den neuen Platz gegangen, der ja jetzt beleuchtet ist. So kann man auch schön im Dunkeln noch was machen. Jedenfalls war noch ein weiterer Wallach mit dabei, der geritten wurde und seine Freundin Stella, die gerade rossig ist. Ich weiß nicht ob es daran gelegen hat. Auf dem Platz hatte ich schon mal das "Problem" das er recht flott unterwegs war. Heute wollte ich FiS üben. Aber ich hab schon gemerkt, das da zu viel Feuer im Tinker steckte und hab erst mal nur so geführt. Ein bißchen Anhalten und Kopf senken eingebaut und bin dann irgendwann zum FiS übergegangen, als er nicht mehr ständig antraben wollte. Linke Hand hab ich immer nur kurz geübt, weil ihm das schwer fällt. Es gab natürlich auf dem Platz auch viel zu gucken, deswegen war die Stellung alles andere als konstant. Aber wahrscheinlich muss ich einfach mehr üben, dass noch andere Pferde dabei sind und auch öfter auf diesen Platz gehen. 
Ich muss sagen, das Longieren auf Abstand (kann man ja eigentlich noch nicht wirklich Longieren nennen) klappt sehr gut! Ich baue es so auf, dass er steht und ich beide Zeigefinger hoch halte und "raus" sage. Dabei entferne ich mich rückwärts auf Schulterhöhe und begebe mich so auf meine neue Position. Er bleibt schön stehen und marschiert dann los :-D Ich muss aber auch wirklich meine Position auf Schulter bzw. Kopfhöhe einhalten und mich seitlich ausrichten. Lasse ich mich zu weit zurückfallen, kommt er nach innen rein und wenn ich zu weit vor gehe auch :-P Der freie Handwechsel klappt immer noch ganz toll, ich mache das total gerne weil ich mich dann so freuen kann, wie schön er das macht!

Außerdem hab ich jetzt angefangen, endlich mal den Zungenclick zu integrieren. Ich finde den ja viel präziser, als das gesprochene Wort, weils einfach kürzer ist und nicht so viel Emotion mitklingt. Aber ich muss mir jetzt das Wort echt erst mal abgewöhnen...

Die erste Kräutermischung, welche man nur höchstens 5 Tage geben soll, hat Helios ganz gut mit den Heucobs weggeputzt. Leider kann er die anderen Kräuter, mit denen ich jetzt weiter machen will, überhaupt nicht leiden... Da mekelt er echt rum, obwohl ich schon extra viele Möhrenchips untergemischt hatte...
Hetue ist das Johannisbrot angekommen. Mal sehen, wie ihm das mundet...

Derzeit steht ja Stella nachts bei Helios weil er sonst alleine wäre. Sie scheinen sich auch sehr gut zu verstehen. Bestimmt ist er traurig wenn sie nicht mehr bei ihm übernachten wird ;-) Aber diese Lösung ist besser, als wenn er ganz alleine bleiben müsste... das geht nämlich gar nicht!

Manche Katzen haben echt nen komischen Geschmack ;-)
Habe nen Ball aufgehängt... die Begeisterung hält sich leider in Grenzen...

15.11.13

Futter

Eigentlich bin ich ja schon immer gegen diese ganzen Futterzusätze und den ganzen Schnickschnack gewesen... am besten nur Heu und Mineralfutter und fertig! Aber man bildet sich ja weiter und manche Dinge sind eben erforderlich. Hauptsache man guckt sich auch genau an, was drin ist und kauft nicht einfach wild drauf los! Das hier sollte echt jeder mal gelesen haben: Das versteckte Gift

Jedenfalls kann ich nun bald nen Laden aufmachen mit dem Zeug... Verursacht hat meinen Kaufrausch das ständige Kotwasser von Helios. Mal ist es wochenlang weg, dann tröpfelt ist wieder, dann hat er richtig Durchfall, usw. - aber so richtig dauerhaft verschwunden ist es nicht! Und das zeigt einfach, dass etwas nicht in Ordnung ist! Anfangs hab ich das lange ignoriert oder einfach nicht so wahr genommen... ich dachte das wäre so normal, dass ab und zu ein Bißchen Wasser mit rauskommt. 

Nachdem ich ja vor Monaten schon mal kurweise Bentonit und Apfelpellets gefüttert hatte, müssen jetzt Kräuter ran... Diese Apfelpellets munden Helios auch nicht so - er ist ja ein Feinschmecker ;-)

Hab mich erst mal bei PerNaturam eingedeckt mit:

Adstringa Gerbstoffkräuter
Schwere Verdauungsprobleme treten bei Pferden immer häufiger auf. Vor allem an Kotwasser leiden heute viele Pferde. Kotwasser weist auf eine durchlässige Darmschleimhaut hin und auf eine mangelhafte Resorption des Darmwassers. Immer ist bei Auftreten dieses Problems die Darmflora erheblich gestört - häufig durch Fruktane, Pilze und Pilzgifte (Endophyten) - und infolge dessen die gesamte Verdauung. 
Die in den adstringierenden Kräutern enthaltenen Gerbstoffe dichten die Darmschleimhaut ab. Kombiniert wird Adstringa mit Amara-Bitterkräutern und, je nach Schwere des Problems, mit Terrasan und EquiGaron von PerNaturam.

Amara Bitterkräuter

Bitterkräuter gehören selbstverständlich zum täglichen Futter der Pferde. So war es jedenfalls früher. Pferde fressen sie gerne in kleinen Mengen. Heute aber fehlen sie auf den meisten Wiesen. Viele Pferde bekommen heute nicht ein einziges dieser Bitterkräuter angeboten mit der Folge von Schleimhautentzündungen, Imbalancen der Darmflora, Koliken, Kotwasser und Durchfall.
Bitterkräuter regen die Produktion der Verdauungssäfte an, ohne die eine gute Verdauung unmöglich ist. Neben der Anregung der Verdauungssekrete stabilisieren die Bitterkräuter die erwünschte Darmflora. Das ist die wichtigste Voraussetzung für die Verwertung der Futter und die Produktion lebenswichtiger Vitamine, wie B6, B12 und K.

Das Ganze kann man ja nicht pur fütter, also brauchte ich noch ne "kleine" Grundlage. Die Kräuter mische ich in Heucobs mit Möhrenchips und Rote Beete Chips.

Außerdem hab ich jetzt noch Jahannisbrot bei Ströh bestellt, soll auch gut helfen:

- Wirkt verdauungsregulierend
- Bekämpft Coli-Bakterien
- Sehr schmackhaft

Durch die Kombination verschiedener Inhaltsstoffe und Tannine ist Johannisbrot eines der wenigen natürlichen Substanzen, welche Coli- Bakterien bekämpfen. Zudem fördert es die Population guter Darmbakterien, wodurch das Immunsystem Ihres Pferdes gestärkt wird. Tannine schützen die Darmwände vor Infektionen und wirken verdauungsregulierend (z.B. kotwasservorbeugende Wirkung). Wegen der positiven Wirkung auf die Verdauung wird Johannisbrot sogar in der Zubereitung von Babynahrung eingesetzt.

Fürs Clickern hatte ich die Kanne Leckerlis, aber der Eimer war nach drei Wochen jetzt leer *hust*.... Das Zeug ist echt teuer, auch wenn Helios es gerne frisst. Möhrchen gehen auch gut, enthalten aber ja viel Nitrat - deswegen muss man Bio Möhrchen kaufen. Und im Winter frieren mir die auch noch ein... Hab einfach mal probeweise Bananenchips gekauft, aber die mag er jetzt nicht so gerne... Frische Bananen frisst er gar nicht, aber ich dachte bei diesen Chips ginge es. Mist! 

13.11.13

Kumpels... Spazieren... Kräuter...

Helios bester Kumpel und der Letzte, der von der ursprünglichen Gruppe noch übrig war, wird uns verlassen... Aber er wird in ein sehr schönes neues Zuhause ziehen, worüber ich mich total freue. Traurig sind wir trotzdem... :-/
Vor allem tut es mir einfach für mein Pferd leid, dass er schon wieder jemanden verliert, an den er sich gebunden hat. Die anderen beiden sind ja nur tagsüber mit auf dem Paddock und sie haben sich auch noch nicht so gut aneinander gebunden... ist jedenfalls mein Eindruck... so rein vom Gefühl her...
Ich finde das irgendwie so unfair... die Menschen stecken die Pferde einfach so zusammen wie sie lustig sind - nehmen einfach einen Kumpel weg und stecken einfach irgendein neues Pferd dazu... :-( Ob das Auswirkungen auf seine Psyche hat?!?! 





Ein weiterer Spaziergang... hier gerade Fresspause:



Unser neues Kotwasserbekämpfungsmittel ist angekommen. Ich hab die Kräuter erst mal in passende Eimer umverpackt und die Beschreibung aufgeklebt. Ich bin gespannt!!!


Abstand an der Longe

Ich dachte ja schon, das wird nie was... aber auf einmal gings dann doch :-D
Also gestern hab ich ein paar Dualgassen hingelegt, ein bißchen FiS gemacht, aber nicht zu viel. Wollte nicht schon wieder verkrampft an der Stellung im Genick tüfteln. Also einfach mal ohne Gerte oder der Fahrpeitsche versucht, Helios nur mit Schwenken der aufgerollten Longe in meiner äußeren Hand nach draußen zu weisen. Und er hat es richtig gut gemacht! Ich glaube mein Signal "raus" hat er doch ein bißchen verstanden. Dazu natürlich meine Position und den schwenkenden äußeren Arm. Konnte ihn ganz locker durch die Gassen lotsen. Und sogar der Handwechsel hat so richtig gut geklappt - mal wieder ein Erfolgserlebnis, nachdem ich schon dachte ich kann es ihm nie vermitteln. Mal sehen, ob das auch so weiter geht, oder ob er das nächste Mal wieder bei mir auf der Pelle hängt :-P Ich hab dann auch nach 10 mins aufgehört weils echt gut war!
Wir haben dann noch bißchen Anti-Schreck-Training mit den Dualgassen gemacht:
- überall damit berühren, natürlich von beiden Seiten
- auf den Rücken legen
- mit einer Gasse auf dem Rücken losgehen, auch wenn sie an beiden Körperseiten runterhängt und hin und her schwenkt
- still stehen während ich ordentlich mit der Gasse ruckele, sie vom Rücken ziehe und auf den Boden klatschen lasse
- die Gasse verfolgen, während ich sie über den Boden schleife :-)
Also da muss ich sagen, ist er echt cooler geworden. Am Anfang war er immer sehr skeptisch, aber jetzt kann ich ihm sogar die Plane überlegen. Er kann damit sogar losgehen, während alles raschelt. Ich weißt noch als er gerade ein paar Wochen da war und ich ihm ne Regendecke anziehen wollte, weil er krank war... das ging gar nicht! Da isser panisch weggelaufen! Oder das Stockmaß... da isser auch ausgewichen und ich durfte ihn damit gar nicht berühren. Jetzt kann ich in Ruhe messen und er bleibt cool stehen :-D

Wir waren letztes WE bei schönstem Nieselregen spazieren....


....und sind einen Berg hoch gelaufen. Da steht eine Bank, auf der man die Aussicht genießen kann...



 Es ging aber auch steil wieder bergab... was ja eigentlich kein Problem ist. Aber es war sehr matschig und Helios wollte nicht am Rand auf dem Gras langgehen. So ist er erst mal mit einem Vorderbein so weit runter gerutscht, dass er quasi nen Spagat gemacht hat.




Er wollte sich mal weider eine Box von innen ansehen. (Länger als 2 - 3 mins hat er nämlich noch nie in einer gestanden.) Die sind ja bei uns tagsüber leer... Also erst mal schön den leeren Trog auslecken ;-)







12.11.13

LK mit E.

Ich muss schon wieder einiges nachholen...

Also vor einiger Zeit war E. zu Besuch und hat mir beim FiS und Übertreten geholfen. Ich hatte das Problem, oder besser gesagt Helios hatte das Problem, dass er sich im Stand nicht nach links hat stellen lassen. E. hat mir gezeigt, dass man auch leicht von außen die Backe rüber schupsen kann, anstatt nur vorne am Kappzaum einzuwirken. Das erforderte viel Geduld, auch um das Gefühl zu bekommen - aber einige Clicks waren drin. Um sich nicht stellen zu müssen, biegt er gerne seinen Hals einfach zu mir rüber, ohne sich zu stellen - ist ja nicht doof ;-) Deswegen muss ich drauf achten, dass der Hals halbwegs gerade bleibt und Helios sich nur im Genick stellt - und zwar gerade und nicht verworfen.
Ansonsten läuft er spurig beim FiS und macht auch gut mit :-)
Bei meiner Großbaustelle, dem Übertreten, hab ich von E. jetzt ein paar gute Anhaltspunkte bekommen. Ich habe Helios einfach nicht genug gebogen gehabt. Als ich meine Position so verändert hatte, dass seine Nase auf meine äußere Hüfte zeigt und ihn auch mehr gebogen hatte, klappten plötzlich auch 1 - 2 Schritte Übertreten. 
Außerdem ist aufgefallen, dass ich mit meinen verbalen Anweisungen unklar bin! Ich schnalze viel zu viel rum ;-) Das muss ich mir unbedingt abgewöhnen... Ziel wäre, nur zum Beschleunigen innerhalb einer Gangart zu schnalzen. Aber ich schnalze ja sogar fürs Rückwärtsrichten - so zum Anfeuern irgendwie :-P
Helios Kopfposition muss ich immer wieder noch oben korrigieren, weil eher dazu neigt, zu tief zu kommen. Aber durch eine zu tiefe Kopfhaltung würde zu viel Gewicht auf die Vorhand verlagert werden, was durch seine Überbautheit noch begünstigt wird.
Es waren sicher noch mehr Dinge, die ich aufschreiben wollte....

Am Tag darauf, als ich meine Schwester als Kamerafrau dabei hatte, hat es leider irgendwie alles gar nicht geklappt... Helios war aufgeregt und mochte sich in der Halle gar nicht konzentrieren. Ich konnte ihn gar nicht stellen und verlor auch langsam die Geduld. Das ist immer gefährlich, weil man dann schnell ungerecht wird. 

... ein bißchen FiS rechte Hand (die Bessere):




Hier sieht man gut, wie er sich auf der linken Hand verwirft. Ist gut daran zu erkennen, dass die Ohren nicht auf einer Höhe sind. Ich übe wirklich kaum bis gar keine Bewegung oder Druck mit meiner auf dem Kappzaum ruhenden Hand aus und trotzdem biegt er sich. Eigentlich ist das ja mal das Ziel, aber bitte ohne dieses Verwerfen :-




Außerdem fängt er häufig an, mit dem Maul nach der Gerte oder Longe zu schnabbeln. Ich glaube dann ist er überfordert. Ich ignoriere das und schraube die Anforderungen runter oder höre auf. Was er auch neuerdings macht, ist total übertrieben gebogen neben mir gehen. Er weiß ja schon was kommt und denkt wahrscheinlich, so gibts schneller die Belohnung... Es ist also eher so, dass ich ihn zurückhalten muss. Auch frei macht er das, als ob sein Kopf an mir klebt... Beim Übertreten wird er auch meistens hektisch - oder besser gesagt übereifrig...