28.06.14

Kotwasser

Unser Kotwasserproblem ist nach wie vor vorhanden - mal mehr, mal weniger. Ich habe jetzt auf Empfehlung die folgenden Zusatzfuttermittel gekauft:

Das Problem ist, dass Helios mal wieder mäkelig ist... Gestern habe ich von allem einfach die Hälfte genommen und es ihm in eingeweichten Heucobs mit Apfelstückchen angeboten. Er hat sich die Apfelstückchen rausgepult und des Rest stehen lassen.
Heute habe ich ihm extra zuhause 2 Äpfel püriert und mit einer Hand vor eingeweichter Heucobs gemischt. Von den Pellets hab ich nur 1/3 genommen und von den Kräuter ne gute Hand voll. Bierhefe wegen des starken Geruchs erst mal weggelassen... Und trotzdem: Die Hälfte verputzt und dann war Ende :-/ Es war nichts zu machen. Morgen noch mal mit noch weniger probieren... Kann auch daran gelegen haben, dass eine neue Wiese aufgemacht wurde... 




Sattelanprobe

Gestern hat E. uns einen baumlosen Trekker mitgebracht und ihn mir angepasst. Wir haben etwas probiert, bis die Klettkissen gut lagen. Helios war sehr geduldig und fand den Sattel ok - kein Unterschied zum Pad, von der Reaktion her. Dann sind wir auf den Platz und ich bin aufgestiegen. Einige Runden auf jeder Hand hat E. mich auf Helios geführt. Auch da war er wieder die Ruhe selbst. Ich habe von oben geclickt und E. hat gefüttert, das hat gut funktioniert. Ich saß da erst das 7. Mal auf meinem Pferd und wurde das erste Mal etwas länger geführt - und zwar mit einem richtig Sattel :-D Ich finde der Sattel steht ihm echt gut! Ich brauche jetzt noch einen Gurt (dieser saß nicht so gut) und Steigbügelriemen.





25.06.14

Kein Bock

Helios kommt mir momentan so vor, als ob er auf fast alles keinen Bock hat! Dazu zählt zB mit mir von der Weide gehen, den Weg hoch zur Reithalle gehen, sich beim Clickern konzentrieren, mir mal zuhören, auf mich achten,... 
Heute wurde eine frische, neue Weide aufgemacht. Und ich wollte doch tatsächlich am Abend mein Pferd holen - Wie unverschämt von mir ;-) Wie immer bin ich bewaffnet mit Leckerchen los marschiert. (Seit Neuestem frisst er am liebsten wieder die Heucobs, Möhrchen sind out) Ich war alleine schon eine Zigarrettenlänge unterwegs, bis ich mal bei ihm ankam. Die Weiden sind nämlich sehr groß, was ja eigentlich toll ist. Jedenfalls wurde ich ignoriert, wie das bereits seit Tagen der Fall ist. Erst als ich bis auf 2 Meter ran gekommen war, ließ sich Helios dazu herab, mal seinen Kopf zu heben. Und auf die Aussicht auf Futter kam er sogar einige Schritte auf mich zu. Ich natürlich gelobt wie wild, Halfter drauf, weiter gelobt. Und dann gings ans Losgehen... Helios: "Kannste vergessen, ich bleibe hier stehen!" Das kennen wir ja nun schon. Da kann ich auch warten und locken und machen und tun, es regt sich nix! Also wieder die bewährte Taktik angewendet. Dazu ziehe ich ihn am Halfter nach rechts oder links, so dass er aus dem Gleichgewicht gerät und einige Schritte tun muss. Oft geht er dann sogar weiter normal mit - heute nicht! Außerdem war irgendwo da gaaanz weit hinten irgendwas Gruseliges - mal wieder... (In letzter Zeit ist irgendwie alles gruselig) Nachdem wir uns schlangenlinienmäßig bis zur nächsten, bereits abgefressenen Weide vorgearbeitet hatten, kam plötzlich Leben in das Pferd. Nun wollte er am liebsten loslaufen und am besten von mir weg und zurück und überhaupt alles Kacke. Ich wurde etwas sauer! Vor einigen Tagen hatte er mir schon mal den Strick durch die Hand gezogen, weil er hinter den anderen auf der Weide hergaloppieren wollte. Außerdem ist es nicht lustig, wenn sich 700kg aufregen und man Angst haben muss, umgerannt zu werden. Ich also in meiner Not und zu meiner Sicherheit Helios ganz kurz genommen. Immer wenn er loslaufen wollte oder seine Kopf-wegdreh-und-einfach-losmarschieren-Taktik anwenden wollte, habe ich laut "Nein" geschrien (tatsächlich geschrien... :-/) und ihn zu mir rum gezogen, so dass er einen Kreis um mich herum gehen musste. Das ging ungefähr bis zur Hälfte gut und dann war ich nicht schnell genug. Er trabte einfach los und ich musste den Strick loslassen. Jetzt war ich sehr sauer! Ich lief zum Durchgang, der zu der neuen, frischen Weide führt, um ihm den Weg abzuschneiden. Und das mit meiner Raucherlunge... Völlig außer Atem blieb ich stehen um ihn in Empfang zu nehmen. Er lief im Schritt direkt auf mich zu und blieb stehen. Ich lobte ihn sofort und schob ein paar Heucobs rein - und das obwohl ich ihn am liebsten mächtig ausgeschmipft hätte. Aber was hätte das gebracht? Jedenfalls starteten wir einen neuen Versuch die Weide bis zum Ausgang zu überqueren - ich nur noch am schnaufen von den paar gelaufenen Metern, aber der Ehrgeiz hatte mich gepackt ;-) Einige Kreisel mussten wir noch drehen, ich passte dieses Mal besser auf. Natürlich gab es viele Clicks + Belohnung wenn er einige Schritte ordentlich neben mir gegangen ist. Außerdem hakte ich den Strick direkt seitlich am Halfter ein, um seinen Kopf besser zu mir herum ziehen zu können. Anders habe ich leider keine Einwirkung wenn er mit der Nase geradeaus dagegen zieht. Wir schafften es schließlich und tatsächlich bis zum Ausgang und dort gab es zur Belohnung erst mal eine Apfel! Auch wenn ich immer noch sauer war, hätte ich das nicht an ihm auslassen dürfen, denn das würde er nicht verstehen. Er würde einfach nur Negatives mit mir verbinden und beim nächsten Mal wahrscheinlich gleich weglaufen. Deswegen war es enorm wichtig, dass er für gutes Benehmen (auch wenn die Gesamtsituation bescheiden war) trotzdem gelobt wird. Aber ich gebe zu, obwohl ich von Anfang an den Weg mit mir von der Weide beclickere, ist und bleibt Helios ein echt harter Brocken...
Ich freue mich schon auf morgen...


Das erste Bild vom Fotoshooting am vorletzten WE mit P. Von Bassi. Die restlichen Bilder bekomme ich noch zugeschickt... 
foto.vonbassi.de - Reitsportfotografie aus Leidenschafts


22.06.14

Erster Ausritt

Wir haben am Freitag tatsächlich einen kleinen Ausritt gemacht. 
Es war ziemlich windig und ich war mir erst nicht sicher... aber M. und ich sind einfach mal losmarschiert. Ich habe erst mal nur geführt und wollte abwarten wie er sich so verhält. Die erste Zeit war Helios schon etwas unruhig und wollte hin und wieder überholen. Wir sind dann noch auf N. getroffen und ich hab mich schließlich getraut. Wir sind alle stehen geblieben und M. hat mich hoch geworfen. Helios stand ganz ruhig und hat seine Belohnung in Empfang genommen. Die anderen beiden sind dann langsam losgegangen, aber Helios blieb einfach stehen. Er wusste nicht so richtig was er machen sollte. M. hat dann vom Pferd aus versucht ihn anzuführen, aber nach einigen Schritten ist er wieder stehen geblieben. Ich habe dann einfach mit dem langen Strick von hinten getrieben - aber nur vorsichtig, um ihn auf die Idee zu bringen, dass man ja mal losgehen könnte. Und dann marschierte er auf ein mal los. Er war sehr lieb und schien ruhiger als vorher, als ich ihn noch vom Boden geführt hatte. Hin und wieder wollte er etwas zu weit nach links oder rechts um Gras zu fressen. Über die Zügel, welche ich am Halfter befestigt hatte, konnte ich ihn ganz gut lenken. Aber es war schon einiges an Kraft erforderlich. Ich habe ja noch gar nicht an dieser Art der Lenkung gearbeitet, also kann man da auch noch nicht viel erwarten. Jedenfalls bin ich so 10 mins hinter den anderen her bis zum Stall geritten und Helios war sehr lieb :-D Ich bin ganz stolz!






01.06.14

Erkenntnis und Sonstiges

Es fehlt mir in letzter Zeit echt die Zeit unsere Entwicklung usw. hier festzuhalten. Dabei nehme ich es mir immer wieder vor... 

Helios geht jetzt nicht mehr ganztags auf die Weide. Nach knapp zwei Wochen empfand ich ihn schon als zu fett. Deswegen bringe ich ihn Nachmittags nach der Arbeit zurück auf den Paddock in die Diätgruppe. Das ist mir sicherer bei unserem Hochleistungsgras... Fand er natürlich erst nicht so toll und es gab auch ein wenig Unruhe in der Diätgruppe. Hat sich aber schnell gelegt und jetzt hat er sich wieder beruhigt.

Wenn ich komme um ihn von der Weide zu holen, kommt er mir die letzten paar Meter entgegen. Ich habe von Anfang an darauf geachtet, dass er von sich aus kommt und ich ihn nicht zwingen muss. Natürlich wird das alles geclickt, so dass er auch ohne Halfter über die Weide bis zum Ausgang mit geht. Wenn ein anderes Pferd unseren Weg kreuzt, kann es schon mal brenzlig für mich werden, denn er verteidigt dann seine Ressourcen (Futter) die ich dabei habe ;-)

Letzte Woche war U. wieder da und hat mir geholfen, mir über einiges klar zu werden - in Bezug auf Helios weitere Ausbildung. Manchmal lasse ich mich von außen beeinflussen und setze mich selber unter Druck. Das musste erst mal abgebaut werden ;-)
Wir legen demnächst einige gymnastizierende Übungen fest, die seine Balance usw. schulen sollen. 
Ich arbeite weiter daran, dass er im Abstand neben mir hergehen kann - Signal nur noch am Anfang geben und nicht aufrecht erhalten, weitere Strecke und in unterschiedlichen Situationen. Außerdem muss noch die andere Hand dazu genommen werden. 
Als nächste Übung hat U. vorgeschlagen - um seine Biegung und Balance zu verbessern - dass wir gemeinsam einen Halbkreis um eine Pylone gehen. Also ich gehe innen und Helios neben mir. Am Anfang können die Kreise noch größer sein und werden dann immer kleiner, so dass ich nur noch mit Minischritten dicht um die Pylone herum gehe. Am Ende soll es so aussehen, dass ich vor der Pylone stehen bleibe, mich nur noch mit drehe, und Helios geht selbstständig drum herum. Das alles soll langsam passieren und nicht herumgeschleudert aussehen - sondern bewusst und am besten gebogen. 
Außerdem hat mir U. diese TTouches von L.T. Jones gezeigt. Das sieht dann so aus: https://www.youtube.com/watch?v=2SoOfVpYXFo Helios war sowieso schon am Schlafen, als wir da so in der Halle standen und quatschten und ich glaube er fand die kleine Massage ganz gut. Gestern habe ich es schon mal ausprobiert, als er am Putzplatz wieder am Dösen war. Vielleicht kann man das ja mit diesen TTouches konditionieren - also die ruhige Stimmung - und dann in stressigen Situationen einsetzen. 
U. ist aufgefallen, dass sich Helios gerne an irgendeiner Sache aus der Ferne festglotzt. Das kann natürlich gefährlich werden, weil er sich da reinsteigern und völlig weg beamen kann. Somit ist er unberechenbarer, als wenn ich seine Aufmerksamkeit habe. Also werde ich daran arbeiten, dass er in solchen Situationen die Aufmerksamkeit wieder auf mich lenkt und merkt, dass alles ok ist. Also natürlich darf und soll er sich unbekannte Dinge ansehen und das bestärke ich auch weiterhin. Aber wenn er sich anfängt fest zu glotzen, pfeife ich (wie ich das ja die ganze Zeit schon mache, als eine Art "Hallo, aufpassen") und zupfe gleichzeitig leicht am Strick. Wenn er dann eine Reaktion zeigt, wird geclickt. Das habe ich auch schon getestet. Vorher war ich mir immer nicht sicher, ob ich ihn so lange gucken lassen soll bis er meint es reicht. Denn er muss sich ja auch alles ansehen können, sonst lernt er ja nie, dass die Dinge nicht schlimm oder gefährlich sind. Das ist so ein schmaler Grad und man muss es ein bißchen je nach Situation einschätzen. Aber ich habe mich damit beim letzten Mal irgendwie sicherer gefühlt weil ich eine Methode hatte, diese Anspannung bei ihm zu durchbrechen. Wir sind eine kleine Runde spazieren gewesen und an der "gefährlichen" Stelle sind wir damit viel besser vorbei gekommen. Wenn eine Sache ganz besonders interessant war, musste ich auch mehrere Male pfeifen aber ich halte das so lange durch bis er eine Reaktion zeigt. Dabei werde ich aber nicht lauter oder zupfe doller. Das wäre wieder das Prinzip mit den Druckstufen, was ich vermeiden möchte. Ich benutze natürlich weiterhin das Kopf senken was ich dann immer bestärke. Er hatte es teilweise sogar schon von selber angeboten. Vielleicht ist es ganz gut, wenn er in ihm Angst machenden Situationen weiß, wie er sich verhalten oder wie er da raus kommen kann. Es ist quasi ein Alternativverhalten. Ich bin gespannt, wie sich das noch entwickelt. Ich muss mich jetzt echt anstrengen, dieses Pfeifen in allen anderen Situationen nicht mehr zu benutzen, sondern nur noch als Signal für Aufmerksamkeit.

Mir ist klar geworden, dass genau dieses Glotzen und die damit verbundene Unberechenbarkeit mich bisher davon abgehalten hat, zu reiten! Ich dachte, wenn der das macht während ich da oben drauf sitze, dann gute Nacht! Und da ich ja hauptsächlich ins Gelände gehen möchte, ist das noch mal doppelt schlecht. Mein Ziel ist ein sicheres und verlässliches Geländepferd! Ich träume davon, dass wir zusammen Wanderritte machen, so richtig mit Übernachtung im Zelt und so :-D

Gestern habe ich das zweite Mal auf Helios gesessen. Wir sind in der Reithalle gewesen und S. hat Helios am langen Strick festgehalten. Dieses Mal hatte ich auch das Pad drauf. Spontan sind wir auch etwas losmarschiert. S. hat geführt und Leckerchen gefüttert. Es war ganz schön wackelig da oben, aber ich hab mich gut gefühlt - hatte überhaupt keine Angst. Es war irgendwie gar kein Unterschied, ob ich oben saß oder nicht. Helios war total gelassen
 :herzi:

Ich kann mich auf Anhieb gar nicht mehr an alles erinnern, was noch so passiert ist... Achso, der Pferdezahnarzt war da. Es waren wohl einige scharfe Kanten vorhanden, die weggeraspelt werden mussten. Außerdem wurden noch die zwei Milchzahnsplitter an den Schneidezähnen entfernt. Helios war lieb, aber er hat sich schon ziemlich gefürchtet.