01.06.14

Erkenntnis und Sonstiges

Es fehlt mir in letzter Zeit echt die Zeit unsere Entwicklung usw. hier festzuhalten. Dabei nehme ich es mir immer wieder vor... 

Helios geht jetzt nicht mehr ganztags auf die Weide. Nach knapp zwei Wochen empfand ich ihn schon als zu fett. Deswegen bringe ich ihn Nachmittags nach der Arbeit zurück auf den Paddock in die Diätgruppe. Das ist mir sicherer bei unserem Hochleistungsgras... Fand er natürlich erst nicht so toll und es gab auch ein wenig Unruhe in der Diätgruppe. Hat sich aber schnell gelegt und jetzt hat er sich wieder beruhigt.

Wenn ich komme um ihn von der Weide zu holen, kommt er mir die letzten paar Meter entgegen. Ich habe von Anfang an darauf geachtet, dass er von sich aus kommt und ich ihn nicht zwingen muss. Natürlich wird das alles geclickt, so dass er auch ohne Halfter über die Weide bis zum Ausgang mit geht. Wenn ein anderes Pferd unseren Weg kreuzt, kann es schon mal brenzlig für mich werden, denn er verteidigt dann seine Ressourcen (Futter) die ich dabei habe ;-)

Letzte Woche war U. wieder da und hat mir geholfen, mir über einiges klar zu werden - in Bezug auf Helios weitere Ausbildung. Manchmal lasse ich mich von außen beeinflussen und setze mich selber unter Druck. Das musste erst mal abgebaut werden ;-)
Wir legen demnächst einige gymnastizierende Übungen fest, die seine Balance usw. schulen sollen. 
Ich arbeite weiter daran, dass er im Abstand neben mir hergehen kann - Signal nur noch am Anfang geben und nicht aufrecht erhalten, weitere Strecke und in unterschiedlichen Situationen. Außerdem muss noch die andere Hand dazu genommen werden. 
Als nächste Übung hat U. vorgeschlagen - um seine Biegung und Balance zu verbessern - dass wir gemeinsam einen Halbkreis um eine Pylone gehen. Also ich gehe innen und Helios neben mir. Am Anfang können die Kreise noch größer sein und werden dann immer kleiner, so dass ich nur noch mit Minischritten dicht um die Pylone herum gehe. Am Ende soll es so aussehen, dass ich vor der Pylone stehen bleibe, mich nur noch mit drehe, und Helios geht selbstständig drum herum. Das alles soll langsam passieren und nicht herumgeschleudert aussehen - sondern bewusst und am besten gebogen. 
Außerdem hat mir U. diese TTouches von L.T. Jones gezeigt. Das sieht dann so aus: https://www.youtube.com/watch?v=2SoOfVpYXFo Helios war sowieso schon am Schlafen, als wir da so in der Halle standen und quatschten und ich glaube er fand die kleine Massage ganz gut. Gestern habe ich es schon mal ausprobiert, als er am Putzplatz wieder am Dösen war. Vielleicht kann man das ja mit diesen TTouches konditionieren - also die ruhige Stimmung - und dann in stressigen Situationen einsetzen. 
U. ist aufgefallen, dass sich Helios gerne an irgendeiner Sache aus der Ferne festglotzt. Das kann natürlich gefährlich werden, weil er sich da reinsteigern und völlig weg beamen kann. Somit ist er unberechenbarer, als wenn ich seine Aufmerksamkeit habe. Also werde ich daran arbeiten, dass er in solchen Situationen die Aufmerksamkeit wieder auf mich lenkt und merkt, dass alles ok ist. Also natürlich darf und soll er sich unbekannte Dinge ansehen und das bestärke ich auch weiterhin. Aber wenn er sich anfängt fest zu glotzen, pfeife ich (wie ich das ja die ganze Zeit schon mache, als eine Art "Hallo, aufpassen") und zupfe gleichzeitig leicht am Strick. Wenn er dann eine Reaktion zeigt, wird geclickt. Das habe ich auch schon getestet. Vorher war ich mir immer nicht sicher, ob ich ihn so lange gucken lassen soll bis er meint es reicht. Denn er muss sich ja auch alles ansehen können, sonst lernt er ja nie, dass die Dinge nicht schlimm oder gefährlich sind. Das ist so ein schmaler Grad und man muss es ein bißchen je nach Situation einschätzen. Aber ich habe mich damit beim letzten Mal irgendwie sicherer gefühlt weil ich eine Methode hatte, diese Anspannung bei ihm zu durchbrechen. Wir sind eine kleine Runde spazieren gewesen und an der "gefährlichen" Stelle sind wir damit viel besser vorbei gekommen. Wenn eine Sache ganz besonders interessant war, musste ich auch mehrere Male pfeifen aber ich halte das so lange durch bis er eine Reaktion zeigt. Dabei werde ich aber nicht lauter oder zupfe doller. Das wäre wieder das Prinzip mit den Druckstufen, was ich vermeiden möchte. Ich benutze natürlich weiterhin das Kopf senken was ich dann immer bestärke. Er hatte es teilweise sogar schon von selber angeboten. Vielleicht ist es ganz gut, wenn er in ihm Angst machenden Situationen weiß, wie er sich verhalten oder wie er da raus kommen kann. Es ist quasi ein Alternativverhalten. Ich bin gespannt, wie sich das noch entwickelt. Ich muss mich jetzt echt anstrengen, dieses Pfeifen in allen anderen Situationen nicht mehr zu benutzen, sondern nur noch als Signal für Aufmerksamkeit.

Mir ist klar geworden, dass genau dieses Glotzen und die damit verbundene Unberechenbarkeit mich bisher davon abgehalten hat, zu reiten! Ich dachte, wenn der das macht während ich da oben drauf sitze, dann gute Nacht! Und da ich ja hauptsächlich ins Gelände gehen möchte, ist das noch mal doppelt schlecht. Mein Ziel ist ein sicheres und verlässliches Geländepferd! Ich träume davon, dass wir zusammen Wanderritte machen, so richtig mit Übernachtung im Zelt und so :-D

Gestern habe ich das zweite Mal auf Helios gesessen. Wir sind in der Reithalle gewesen und S. hat Helios am langen Strick festgehalten. Dieses Mal hatte ich auch das Pad drauf. Spontan sind wir auch etwas losmarschiert. S. hat geführt und Leckerchen gefüttert. Es war ganz schön wackelig da oben, aber ich hab mich gut gefühlt - hatte überhaupt keine Angst. Es war irgendwie gar kein Unterschied, ob ich oben saß oder nicht. Helios war total gelassen
 :herzi:

Ich kann mich auf Anhieb gar nicht mehr an alles erinnern, was noch so passiert ist... Achso, der Pferdezahnarzt war da. Es waren wohl einige scharfe Kanten vorhanden, die weggeraspelt werden mussten. Außerdem wurden noch die zwei Milchzahnsplitter an den Schneidezähnen entfernt. Helios war lieb, aber er hat sich schon ziemlich gefürchtet. 









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