26.07.14

Longenkurs

Am 11. + 12. Oktober organisiere ich ja wieder den Longenkurs mit Lisa Kittler. Der Termin steht schon seit über einem Jahr fest. Ich war mir erst nicht sicher ob ich das wirklich machen soll. Denn wir sind irgendwie nicht weiter gekommen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich einfach zu ungeduldig war. Immer wenn es nicht so geklappt hat, hab ich mich geärgert. Und weil ich mich nicht ärgern wollte und es womöglich noch an Helios auslasse, hab ich lieber nicht mehr danach gearbeitet. Hinzu kam, dass Helios dadurch, dass ich die Stellung geclickert hatte, sehr übertrieben hat. Also er hat sich extrem gebogen und lief dann auf die innere Schulter fallend so dicht neben mir her, dass er mich weggedrängelt hat. Ich hatte lange Schwierigkeiten, ihn auf Abstand zu bekommen. Es war natürlich alles mein Fehler - man kriegt, was man clickt ;-) In den letzten Wochen habe ich einfach mal wieder das FiS ausprobiert und es klappte überraschend gut. Da habe ich wieder Mut bekommen, dass wir es doch noch schaffen könnten... 
Letztens habe ich dann mit den Dualgassen und Hütchen einen ganz großen Zirkel in der Halle aufgebaut. Die äußere Begrenzung war die Hallenwand. Als ich FiS mit der Hand direkt am Kappzaum anfangen wollte, fiel mir auf, dass ich gar nicht mehr so nah ran gehen muss. Ich konnte schon 30cm weiter hinten an der Longe anfassen und Helios blieb auf Abstand und ging in Stellung - natürlich immer nur ein paar Schritte, aber es war schon ganz gut! Wichtig war mir, dass er nicht wieder übertreibt und den Kopf so weit zu mir rumbiegt. Denn so kann er ja die Balance gar nicht halten, fällt auf die innere Schulter und drängelt nach innen. Auf der linken Hand ging es also schon ganz gut. Allerdings auf der rechten Hand noch nicht so sehr gut. Da merkt man richtig, wie es ihm schwer fällt. Ich habe deswegen auf der rechten Hand immer nur ganz kurz gearbeitet und auch viel weniger verlangt und öfter geclickt. Wobei es schwierig war, den richtigen Moment abzupassen, denn die Stellung kam nur minimal. Wenn ich allerdings hier auf der linken Hand direkt mit der Hand am Kappzaum gearbeitet habe, war die Stellung gleich viel deutlicher. Und ich bin wirklich nicht grob mit der Hand - im Gegenteil. Ich habe noch nicht mal die Hand auf dem Naseneisen, sondern schubse immer nur leicht am mittleren Ring mit zwei Fingern nach innen.
Ich habe mich dann auch mal wieder getraut, etwas auf Abstand zu gehen. Mit ca. 1 - 2 Metern Abstand und dazwischen die Gassen lief Helios ganz gut. Ich konnte sogar auch mal eine halbe Runde eine stetige Verbindung mit der Longe halten. Dabei musste ich echt konzentriert sein. Das hört sich immer alles so einfach an, ist aber echt schwierig. Ich muss auf so viel achten: Abstand, Verbindung mit der Longe, Stellung locken, meine eigene Position zum Pferd, im richtigen Moment clicken, wo wir überhaupt lang laufen, was als nächstes passiert, reagieren wenn die gewünschte Reaktion aufbleibt, usw..... Es kann jederzeit wieder alles zusammen brechen. Aber wenn es auch nur einen kleinen Augenblick funktioniert hat, bin ich ganz stolz auf uns :-D

Heute hatte ich dann den Verdacht, dass Helios heimlich geübt hat ;-) Ich hatte keine großen Erwartungen und habe daher auch in der Halle nichts auf gebaut. Ich dachte, wir gucken einfach mal was so geht. Und er hat echt toll mitgemacht! Ich bin ziemlich schnell auf Abstand gegangen und konnte Helios mit Zeigen auf die innere Schulter von mir weg schicken - und zwar sowohl beim Losgehen, als auch im Schritt! Für mich ist das jetzt echt ein Grund zur Freude! Aber es kam noch besser: Wir gingen einen Zirkel (linke Hand) und auf der offenen Seite kam mir Helios wieder zu weit nach innen. Ich zeigte also wieder mit dem Finger auf seine Schulter und ging seitlich einen Schritt auf ihn zu. Und tatsächlich wich er deutlich nach außen weg! Ich habe die Situation schnell genutzt und ging noch einen Schritt weiter zur Seite und auf ihn zu - er wich weiter und kreuzte dabei die Vorderbeine! Da war ich ganz aus dem Häuschen :-) und habe natürlich sehr viel gelobt und geclickt! 

Lobend zu erwähnen wäre auch, dass ich heute zum ersten Mal die Hallentür offen gelassen habe. Und trotzdem konnten wie in Ruhe etwas machen, ohne das Helios immer zur Tür glotzen musste. Es fällt ihm auch oft schwer, der Tür den Rücken zuzudrehen weil er immer sehen muss, was dort passiert. Deswegen führe ich auch immer erst mal einige Runden, damit er sich wieder an die Halle gewöhnt und beruhigt. Wenn draußen laute Geräusche sind, fällt es ihm schwer sich zu konzentrieren und er wird schnell hektisch.









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