16.03.14

Stress

Heute mal sowas von alles falsch gemacht...

Passend zum Kurs gestern konnte ich heute bei meinem Pferd ein sehr hohes und von mir durch positive Verstärkung verursachtes Erregungslevel beobachten. 

Bei eh schon windigem Wetter wollte ich nix großartiges machen, nur mal die Mähne neu einflechten. Also Helios an den Anbinder gestellt. Da meinte jmd. zu mir, dass er sich wohl vorhin beim Steigen im Spiel am Vordach den Schädel eingehauen hätte. Ich wollte also mal lieber nachsehen, ob noch alles dran ist. Aber er mag das ja gar nicht, wenn man ihm am Kopf rumfummelt. Also musste ich mich auf nen Stuhl stellen, um zwischen den Ohren unterm Schopf zu gucken. Am rechten Ohr war ne kleine kahle Stelle, sonst alles ohne Befund ;-) Aber er regte sich natürlich auf - der Kopf ging hin und her und rauf und runter. Ich habe dann ein paar Mal fürs Anfassen lassen geclickt, aber das machte er nur so widerwillig, also ließ ich es sein. 
Genau in dieser Situation hätte ich eigentlich schon irgendwas Entspannendes, wie zB Kraulen anschließen müssen. Aber leider hab ich nicht richtig reagiert. Sondern ich habe angefangen, die Zöpfe auf zu machen und die Mähne zu bürsten. Und weil er da immer den Kopf hoch nimmt und rumhampelt, hab ich Kopfsenken und möglichst lange halten geclickt. Erst ging der Kopf ständig rauf und runter, dann hat er zwischendrin auch immer mal wieder gescharrt. Außerdem hab ich noch fürs Mähnenspray  geclickt, weil er damit ja noch nicht ganz grün ist. Als ich dann beim Einflechten war, konnte er auch schon den Kopf länger unten halten. Aber er war wirklich sehr aufgeregt, regelrecht aufgebracht! Er hat auch ausgeschachtet und zwar nicht nur einfach entspannt hängen lassen... Ich wollte die Sache aber noch zu Ende bringen. Als ich fertig war, hatte er so fast das höchste Erregungslevel erreicht, das man sich so bei ihm vorstellen kann. Ich konnte danach fast gar nicht mehr die Hufe auskratzen, weil er nicht still halten konnte. Musste mich damit beeilen.
Dann habe ich versucht, ihn wieder runter zu kriegen und hab angefangen ihn überall zu kratzen, wo er es eigentlich gerne mag. Aber so richtig ist er nicht drauf angesprungen. Ich habe es überall versucht und auch ruhig geatmet. Das ging bestimmt 10 - 15 mins so... Zwischendrin hat auch immer mal wieder die Oberlippe gezuckt... aber dann isser wieder rumgehampelt. Ich habe dann beschlossen, dass es auch in Anbetracht des windigen Wetters jetzt nichts mehr bringt und habe ihn auf den Platz gebracht, wo er am Rand noch etwas grasen konnte. Aber so viel ist da auch nicht, deswegen stand er ziemlich schnell schon wieder am Ausgang und hat auf mich gewartet. Habe ihn dann zum Abendbrot geholt und schließlich auf den Paddock gebracht. Dort hab ich nach ein bißchen Abwarten noch mal versucht ihn an der Brust zu kratzen. Er hat es dann auch genießen können und war etwas ruhiger. 
Aber das war wirklich ein eindrucksvolles Beispiel von Stress! Ich werde in Zukunft viel mehr darauf achten und vorher Gegenmaßnahmen ergreifen. 

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